Nach Auffassung der Naumburger SPD ist die Kassenärztliche Vereinigung nicht die richtige Institution, um die hausärztliche Versorgung auf dem Lande in den Griff zu bekommen.
Mittelfristig werde man nicht umhin kommen, die Hausarztversorgung als öffentliche Aufgabe zu regeln, so Udo Umbach vom gesamtstädtischen SPD-Vorstand.
Im Kommunalwahlprogramm der Naumburger SPD spiele die Problematik deshalb eine wesentliche Rolle. Die Sozialdemokraten sprechen sich dafür aus, dass die Stadt für die Niederlassung von Hausärzten aktiv wirbt und Anreize bietet, wie beispielsweise verbilligte Praxisräume oder Wohngrundstücke. Für Naumburg seien nicht zwei, sondern orientiert an der Einwohnerzahl mindestens vier Hausärzte erforderlich.
Die Zeit der "rund um die Uhr" arbeitenden Landärzte ist nach Auffassung von Umbach vorbei. Es gehe darum, Ärzten und insbesondere auch Ärztinnen normale Arbeitszeiten anzubieten, die auch eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichten. Es seien deshalb Modelle zu prüfen, inwieweit Hausärzte auch in Arbeitnehmerverhältnissen beschäftigt werden könnten.
Den Anschluss Naumburgs an ein in Wolfhagen gelegenes ambulantes medizinisches Versorgungszentrum, eventuell angebunden an die Kreisklinik, hält die SPD für möglich, wenn es in Naumburg einen Praxisstandort gäbe.
Vorrangig anzusteben seien natürlich Gemeinschaftspraxen oder auch Zweitstandorte von Fachärzten. Hier habe es aber gerade die Kassenärztliche Vereinigung vor einigen Jahren verhindert, dass ein Augenarzt aus Volkmarsen in Naumburg Sprechstunden abhalten konnte.